Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin 2021; 35(03): 100-107
DOI: 10.1055/a-1322-0483
Manuelle Verfahren

Der physiotherapeutische Patient in der Kleintierpraxis

The physiotherapeutic patient in the small animal practice
Mima Hohmann

Zusammenfassung

Eine gezielte Physiotherapie kann bei Tieren mit Bewegungsstörungen zu einer erheblichen Verbesserung der Mobilität führen. Grundlage für die physiotherapeutische Untersuchung und Behandlung ist eine ausführliche Anamnese, welche die Lebenssituation des Tieres möglichst detailliert erfasst. Die Lahmheitsdiagnostik schließt neben der Beurteilung in der Bewegung und in Ruhe auch eine kurze Allgemeinuntersuchung und schließlich die physiotherapeutische Befunderhebung ein. Dabei wird insbesondere die Beweglichkeit der Gelenke von Wirbelsäule, Brustkorb, Becken sowie von Vorder- und Hintergliedmaßen überprüft, aber auch auf Temperaturunterschiede der Haut, Konturveränderungen des Gewebes und Muskeltonus bzw. Schmerzhaftigkeit der Muskulatur geachtet. Das genaue Vorgehen inklusive der sich daraus ableitenden Behandlungsmaßnahmen wird anhand zweier Fallbeispiele veranschaulicht.

Die Physiotherapie, oder im Fachjargon die Physikalische Therapie, hat sich inzwischen auch in der Kleintiermedizin fest etabliert. Ganz gleich, ob alters-, entwicklungs- oder verletzungsbedingte Bewegungsstörung – Hunde mit Einschränkungen der Mobilität und Fitness profitieren erheblich von diesem Zusatzangebot. Entsprechend wächst die Nachfrage. Doch wie sieht das Vorgehen bei einem Erstpatienten genau aus, wie viel Zeit ist dafür zu veranschlagen und was kostet die Behandlung?

Summary

This article deals with how targeted physiotherapy can lead to significant improvement in the mobility of animals with movement disorders. The physiotherapeutic examination and treatment is based on a detailed anamnesis, which records the life condition of the animal in a detailed form. In addition to the assessment of movement and at rest position, lameness diagnostics also include a short general examination and physiotherapeutic assessment. In particular, the mobility of the joints of the spine, chest, pelvis and fore and hind limbs is checked. Attention is also paid to temperature differences in the skin, changes in the contour of the tissue and muscle tone or pain in the muscles. The exact procedure, including the resulting treatment measures, is illustrated by two case studies.



Publication History

Article published online:
13 August 2021

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