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DOI: 10.1055/a-1253-9943
Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin e. V.
Liebe DFR-Mitglieder,
ich hoffe, Sie haben einen guten Start ins Neue Jahr gehabt, das ohne allzu viel Feuerwerk und ohne Partymeile begonnen hat. Vor einem Jahr gab es Einzelfallmeldungen über eine neue Erkrankung in Wuhan. Wenige Wochen später überlegte ein Unternehmer in Mainz, ob seine Technologie zur Herstellung immunogener m-RNA nicht auch für einen Impfstoff dagegen taugen könnte. Mit „Webasto“ verband man vor allem noch Autoheizungen. Ein Jahr kann in der Tat lang sein und so viel globale Dynamik entwickeln, wie wir uns das vielleicht nicht haben vorstellen können. Da kann 2021 fast nur besser werden. Auch wenn die ersten Monate saisonal und klimatisch noch einmal hohe Coronafallzahlen produzieren werden, ist doch danach sowohl saisonal als auch dann schon durch die Impfungen bedingt eine Besserung zu erwarten. Dass der Reisesommer dann schon vergleichsweise normal ablaufen werde, wie TUI-Chef Joussen zur Jahreswende vermutete, kann man auch bezweifeln. In jedem Falle wird zur Reiseentscheidung oft auch die Impfentscheidung gehören, auf eigenen Wunsch oder auf den des Reiseveranstalters, des Verkehrsträgers oder eines bereisten Landes. Geschieht dies, um realistische Infektionsgefahren abzuwenden, so ist dies durchaus sachgerecht. Man lässt auch nur Führerscheininhaber ein Auto fahren oder nur Schwimmer ins tiefe Becken, ohne von Diskriminierung zu sprechen.
Ob sich das Reisemuster dauerhaft ändert, also sicherere, naturnähere, regionale Formen des Urlaubs bevorzugt werden, steht noch in den Sternen. Viele erwarten aber inzwischen doch eine Rückkehr zu alten Mustern, wenn auch vielleicht noch nicht in diesem Jahr. Es wäre zu hoffen, wenn die gegenwärtige Atempause fürs Weltklima bis dahin zu einigen strukturellen Veränderungen geführt hätte, die wir dringend brauchen. Der Jubel über einen geringeren Heizenergieverbrauch durch mildere Winter bleibt einem ja im Halse stecken, wenn man mitbekommt, wie auch in Deutschland Wälder vertrocknen. Und in der Arktis betrug die Abweichung vom langjährigen Temperaturmittel im Jahr 2020 glatte 4 °C! Anlass genug für uns, die Jahrestagung 2021 in Bremerhaven zu nutzen, die Nachbarschaft des Tagungshotels mit Klimahaus und Alfred-Wegener-Institut einzubeziehen, letzteres ja der „wissenschaftliche Heimathafen“ der „Polarstern", deren Expedition in der Arktis ja für Furore gesorgt hat. Reisen, privat wie geschäftlich, hat einen Klimaeffekt, der nicht wegzudiskutieren ist. Sich ihn vor Augen zu führen, wird eines der Themen der DFR im gerade begonnenen Jahr sein.
Reisemedizinisch kann man durchaus vermuten, dass der Beratungsbedarf zur Infrastruktur im Erkrankungsfall deutlich zunehmen wird. Zu sehr ist auch dem Normalbürger erinnerlich, wie in vielen Ländern Sauerstoff oder Beatmungsgeräte knapp wurden, wie allein der Umgang mit Verstorbenen schon kaum bewältigt werden konnte. Dennoch fehlen uns hier oft verlässliche Informationen, auf die wir im Beratungsfall zurückgreifen könnten.
Nach einem (fern-)reisemedizinisch eher wenig lebhaften Jahr dürfte es also im gerade begonnenen einige neue Herausforderungen geben. Dabei wollen wir Sie begleiten und unterstützen.
Bleiben Sie gesund!
Ihr
Burkhard Rieke
24. DFR-Jahrestagung
17. und 18. September 2021 in Bremerhaven
Poster zur Jahrestagung
Deadline für das englische Abstract: 30.06.2021
An: Prof. Dr. Thomas Küpper, Aachen
Verantwortlich für die DFR-Gesellschaftsseiten in der FTR:
Dr. Burkhard Rieke, Düsseldorf (V.i.S.d.P.)
Geschäftsstelle:
Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin e. V.
Graf-Adolf-Str. 69
40210 Düsseldorf
Tel.: 0211 520 2581
Fax: 0211 520 2583
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Februar 2021
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