Endo-Praxis 2021; 37(01): 25-30
DOI: 10.1055/a-1253-5375
Weiterbildung

Klassifikation Magenulkus und Magenblutung

Uwe Gottschalk
1   Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum
,
Silvia Maeting
2   DRK-Schwesternschaft Berlin e. V.
,
Christian Jenssen
3   Krankenhaus Märkisch-Oderland
› Institutsangaben

Magenulkus

Bereits Hippokrates und Avicenna beschrieben in der Antike die Symptomatik eines Magengeschwürs (Ulcus ventriculi), wobei erst 1586 die erste Erwähnung bei einer Obduktion erfolgte. Der Blick in den Magen war noch sehr lange Zeit verwehrt. 1868 führte Adolf Kussmaul die erste starre Gastroskopie durch. Problem war anfangs die unzureichende Ausleuchtung des Magens, da die Glühlampe erst 1879 durch Edison erfunden wurde. Den ersten Blick in den Magen mit einem starren Endoskop und verbesserter Ausleuchtung führte dann Johann von Mikulicz-Radecki in Wien durch. Lange noch blieb die Gastroskopie ein gefährlicher Eingriff, obwohl bereits 1923 durch Schindler ein viel beachtetes Lehrbuch und Atlas der Gastroskopie herausgegeben wurde. Ein Meilenstein in der Therapie war dann die von Theodor Billroth am 29. Januar 1881 erstmals durchgeführte Magenresektion. Hieraus entwickelten sich verschiedene Operationsmethoden, welche nicht nur bei Tumorpatienten, sondern auch bei der Magenblutung zur Anwendung kamen. Einen großen Fortschritt stellte die „Ära der semiflexiblen Endoskopie“ von 1932–1957 dar, welche durch die Entwicklung und den Einsatz der Fiberoptik-Endoskopie durch Basil Hirschowitz zur Ablösung kam. Damit war der Weg für die exakte Diagnostik von Magengeschwüren, die Beurteilung von Blutungen und deren endoskopische Therapie geöffnet.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
03. Februar 2021

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