Dialyse aktuell 2020; 24(10): 407-412
DOI: 10.1055/a-1240-7579
Schwerpunkt
Nephrologie

Eisenmangel bei chronischer Nierenerkrankung

Pathophysiologie, Diagnose, verfügbare Therapien und offene Fragen
Severin Schricker
1   Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart
,
Moritz Schanz
1   Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart
,
Markus Ketteler
1   Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart
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ZUSAMMENFASSUNG

Die Mehrheit der Patienten mit fortgeschrittener chronischer Niereninsuffizienz (CNI) entwickelt eine Anämie. Hierbei spielt der Eisenmangel neben dem Erythropoetinmangel und weiteren Faktoren wie regelmäßige Blutverluste, Mangelernährung und chronische Entzündungszustände eine bedeutende Rolle. Dabei kann sowohl ein absoluter Eisenmangel oder auch ein relativer (funktioneller) Mangel bestehen, der die Nutzung der verfügbaren Eisenvorräte verhindert. Gleichzeitig bestehen gerade beim Kollektiv der CNI-Patienten Limitationen bzgl. der traditionellen Biomarker, die für die Diagnose der Eisenmangelanämie verwendet werden. Daher ist das Verständnis der Pathophysiologie und der möglichen Behandlungsoptionen in der Therapie entscheidend. Erfreulicherweise wurden zuletzt neue Studien veröffentlicht, die auf eine sichere und effiziente Eisensubstitution gerade auch bei HD-Patienten (HD: Hämodialyse) hindeuten. Dennoch bleiben viele Fragen weiter ungeklärt. Dieser Text soll einen Überblick über die Mechanismen der Eisenmangelanämie, der Diagnose und der verfügbaren Therapien bei Patienten mit CNI sowie über weitere offene Fragen in der Praxis geben.



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Article published online:
17 December 2020

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