Dialyse aktuell 2020; 24(10): 413-416
DOI: 10.1055/a-1240-6917
Schwerpunkt
Nephrologie

ESAs und HIF-Stabilisatoren

Welche Rolle spielen sie bei der Therapie der renalen Anämie?
Thomas Weinreich
1   Nephrologisches Zentrum, Villingen-Schwenningen
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ZUSAMMENFASSUNG

Die Möglichkeit, die renale Anämie durch die Substitution mit rekombinantem Erythropoetin zu korrigieren, stellt einen der Meilensteine in der Versorgung chronisch nierenkranker Patienten dar. Neben der Verbesserung der Lebensqualität ist diese Therapie aber auch mit potenziellen, insbesondere kardiovaskulären Sicherheitsrisiken verbunden. Die Effektivität der Behandlung ist bei chronischer Inflammation und mangelnder Eisenverfügbarkeit oft ineffizient. Die Entdeckung des Hypoxie induzierbaren Faktors (HIF) als eines zentralen Aktivators der Epo-Gen-Expression (Epo: Erythropoetin) führte zur Entwicklung neuer Substanzen zur Stimulation der endogenen Erythropoetinexpression: der HIF-Prolylhydroxylase-Inhibitoren (HIF-Stabilisatoren). Klinische Studien belegen die vergleichbare Effektivität dieser oral applizierbaren Substanzen im Vergleich zu ESAs (Erythropoiesis-Stimulating Agents) bei gleichzeitig geringerem Eisenbedarf. Die vorliegende Übersicht fasst die Vor- und Nachteile der aktuelle Anämietherapie mit ESAs zusammen und skizziert den Stand der Entwicklung der HIF-Stabilisatoren in der Behandlung der renalen Anämie.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. Dezember 2020

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