PiD - Psychotherapie im Dialog 2021; 22(03): 1
DOI: 10.1055/a-1215-1689
Editorial

„When we start to act hope is everywhere. So instead of looking for hope – look for action. Then the hope will come.“

Greta Thunberg [*]
Michael Broda

Liebe Leser*innen,

wir hören viel über die Klimakrise, versuchen uns nachhaltig im Alltag zu verhalten, kaufen Bio-Produkte, und manche von uns finden die Kids von „Fridays for Future“ sympathisch. Aber sind wir auch bereit, Systemveränderungen in Kauf zu nehmen, die liebe Gewohnheiten in Frage stellen? Unsere Mobilität, unser gesellschaftliches Verbraucherverhalten, unseren Fleischkonsum? Aber, so hört man oft: So lange nur wir das machen, hilft es ja ohnehin nichts – da brauchen wir europäische oder globale Lösungen. Dieses Argument heißt nur, dass wir über radikale Veränderungen nicht nachdenken wollen und uns lieber ohnmächtig fühlen.

Dieses Themenheft beschäftigt sich mit Depression. Eine Krankheit, die Menschen hoffnungslos macht. Was sagt Greta Thunberg? Erst wenn wir aktiv werden, wird überall Hoffnung entstehen. Genau das sagen wir häufig unseren Patient*innen, damit sie lernen, sich aus der depressiven Spirale zu befreien. Dazu versucht dieses Heft, Anregungen zu vermitteln. Es wäre uns und unserer Profession zu wünschen, dass wir in der größten Krise unseres Planeten selbst Wege finden, die Ohnmacht in Handlung zu verändern, damit Hoffnung entstehen kann.

Ihr

Michael Broda

* *Quelle: https://twitter.com/GretaThunberg/status/1054048784844505098




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Article published online:
27 August 2021

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