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DOI: 10.1055/a-1151-1623
Tachykardiomyopathie


Als Tachykardiomyopathie (TMP) bezeichnet man die Ausbildung einer Herzinsuffizienz aufgrund einer Herzrhythmusstörung – ausgelöst durch schnelle und/oder unregelmäßige Kammeraktionen. Die TMP ist eine prinzipiell (zumindest teilweise) reversible Erkrankung, sodass der Kontrolle der Arrhythmie eine zentrale Bedeutung zukommt.
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Die arrhythmieinduzierte Kardiomyopathie wird bei Patienten mit unklarer Funktionseinschränkung des linken Ventrikels oftmals unterschätzt.
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Viele Patienten mit Vorhofflimmern oder häufigen ventrikulären Extrasystolen haben zumindest eine arrhythmogene Komponente der Herzinsuffizienz, wobei es nach Behandlung der Rhythmusstörung zu einer Besserung der linksventrikulären Funktion kommen kann.
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Ab einer Herzfrequenz von 100/min oder einer VES-Last von über 10% sollte man eine TMP vermuten.
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Eine sorgfältige diagnostische Aufarbeitung (inkl. kardialer MRT, Koronarangiografie und ggf. einer Herzbiopsie) ist wichtig, um eine TMP von anderen Kardiomyopathien abgrenzen zu können.
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Die Ablation stellt mittlerweile eine Klasse-I-Indikation zur Behandlung der vorhofflimmerninduzierten TMP dar und bietet sich auch zur Beseitigung häufiger ventrikulärer Extrasystolen an.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
14. September 2021
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