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DOI: 10.1055/a-1124-6282
SOP bei Gliomen
Publication History
Publication Date:
20 May 2020 (online)
Der Begriff Gliom umfasst eine Vielzahl von biologisch und klinisch unterschiedlichen primären Hirntumoren. Ihr Wachstum ist – bis auf anekdotische Berichte – auf das ZNS beschränkt. Der Artikel beleuchtet das diagnostische und thera peutische Vorgehen und stellt die Nachsorgeschemata und die Prognose vor.
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Gliome sind nach Meningeomen die häufigsten primären intrakraniellen Tumoren.
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Sie können nach ihrem Wachstumsmuster in diffus wachsende Gliome mit ungünstiger Prognose und umschrieben wachsende Gliome des Kindes- und Jugendalters mit meist günstiger Prognose unterschieden werden.
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Klinisch sind je nach Tumorlokalisation und Entität progrediente neurologische Ausfallmuster und epileptische Anfälle typisch.
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Die MRT ist Bildgebung der Wahl bei klinischem Verdacht und zur Therapiebeurteilung.
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Die Diagnosestellung erfolgt histologisch unter Berücksichtigung molekularer Marker.
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Eine möglichst vollständige Resektion ist bei umschrieben wachsenden Gliomen häufig kurativ und bei diffusen Gliomen prognostisch günstiger als eine Biopsie.
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Postoperative Strahlen- und Chemotherapie verlängern das Gesamtüberleben von Patienten mit diffusen Gliomen unter Erhalt der Lebensqualität.
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Literatur
- 1 Louis DN, Perry A, Reifenberger G. et al. The 2016 World Health Organization Classification of Tumors of the Central Nervous System: a summary. Acta Neuropathologica 2016; 131: 803-820
- 2 van den Bent MJ, Baumert B, Erridge SC. et al. Interim results from the CATNON trial (EORTC study 26053-22054) of treatment with concurrent and adjuvant temozolomide for 1p/19q non-co-deleted anaplastic glioma: a phase 3, randomised, open-label intergroup study. Lancet 2017; 390(10103): 1645-1653