Geriatrie up2date 2020; 2(02): 103-117
DOI: 10.1055/a-1090-2264
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ernährung und Demenz

Dorothee Volkert
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Publication Date:
24 April 2020 (online)

Im Verlauf von Demenzerkrankungen treten Ernährungsprobleme auf, die mit Reduktion der Essmenge und erhöhtem Mangelernährungsrisiko verbunden sind. In der vorliegenden Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Ernährung und Demenz beleuchtet und beschrieben, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um einen guten Ernährungszustand möglichst lange aufrechtzuerhalten und so zum Erhalt von Gesundheit, Funktionalität und Selbstständigkeit beizutragen.

Kernaussagen
  • Ernährungsmaßnahmen sollten während des gesamten Krankheitsverlaufs fester Bestandteil der Behandlung von Demenzpatienten sein, da früher oder später Ernährungsprobleme auftreten.

  • Durch routinemäßiges Screening auf Mangelernährung, regelmäßige Kontrolle des Körpergewichts und Beobachtung von Essverhalten sowie Essmenge werden Ernährungsprobleme frühzeitig erkannt.

  • Das Essensangebot für Menschen mit Demenz soll in allen Stadien der Demenz vielseitig und abwechslungsreich sein und den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Gezielte Ansprache der Sinne, häufige Zwischenmahlzeiten, Fingerfood, Anreicherung und Trinknahrung können zu einer ausreichenden Ernährung beitragen.

  • Die orale Ernährung kann durch Beseitigung möglicher Ursachen von Mangelernährung, Mahlzeiten in Gesellschaft und entspannter Atmosphäre sowie durch individuell angemessene Unterstützung durch einfühlsame, vertraute Personen gefördert werden.

  • Eine künstliche Ernährung sollte nur ausnahmsweise zum Einsatz kommen. In fortgeschrittenen Stadien der Demenz ist ihr Nutzen nicht belegt.