Pneumologie 2020; 74(09): 562-563
DOI: 10.1055/a-1088-0754
Pneumo-Fokus
Sektion 7

Klinische Pneumologie

Die Sektion 7 „Klinische Pneumologie“ umfasst das Gebiet der Pneumologie in seiner gesamten Breite und versteht sich als Bindeglied zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Sektionen und zu anderen Fachgebieten nicht nur der Inneren sondern der gesamten Medizin. Dabei setzt die Sektion Schwerpunkte vor allem bei chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma. Die klinische Pneumologie sieht es aber auch als eine ihrer wesentlichen Aufgaben an, neben den häufigen chronischen Erkrankungen auch den seltenen Lungenerkrankungen eine Stimme zu geben – in Form einer eigenen Arbeitsgruppe. Daneben ist es der Sektion 7 ein großes Anliegen, die pneumologische Palliativmedizin sowie die pneumologische Altersmedizin in Form von Arbeitsgemeinschaften zu fördern und ins Blickfeld unserer Fachgesellschaft zu rücken. Insbesondere die Förderung des Nachwuchses und der jungen Kollegen sowie deren aktive Einbindung in die Fachgesellschaft und die Kongresse ist der Sektion klinische Pneumologie ein großes Anliegen. Daher wurde auf dem DGP-Kongress 2019 auf Betreiben unserer Sektion eine neue Arbeitsgruppe „YoungDGP“ gegründet. Diese vertritt die jungen Mitglieder und engagiert sich u. a. in der Nachwuchsförderung, bringt sich in die Programmgestaltung der DGP-Jahreskongresse ein und erarbeitet mit der Akademie Weiterbildungsangebote für angehende Fachärzte.

Für den geplanten Kongress der DGP 2020 in Leipzig war die Sektion in der Planung von über 20 Symposien beteiligt und hat davon 11 eigene Symposien konzipiert. Weiterhin organisierte sie einen PG-Kurs und war an mehreren weiteren aktiv beteiligt. Über 120 wissenschaftliche Beiträge wurden von Mitgliedern der Sektion eingereicht, die in insgesamt 8 Postersessions mit sehr unterschiedlichen Themen und einem Symposium mit freien Vorträgen präsentiert werden. Erneut sind die Themenschwerpunkte der Symposien und wissenschaftlichen Beiträge auf dem diesjährigen Kongress sehr breit gefächert: interstitielle und seltene Lungenerkrankungen, Clinical Year in Review, Früherkennung in der Pneumologie, dermatologische Aspekte in der Pneumologie (die „Pneumo meets“-Serie), pneumologische Alters- und Palliativmedizin mit dem Thema End-stage-Lunge sowie erneut ein Symposium von und für junge PneumologInnen. V. a. aber scheint schon im Vorfeld während der Planung ein Programmpunkt, der eHealth beinhaltet, wegweisend für das aktuelle Geschehen zu sein. Denn die aktuelle COVID-19-Pandemie hat in kürzester Zeit auch die Formen unserer Patientenbetreuung verändert, und es wird wichtig sein, alternative Wege unserer Patientenversorgung auch in Zukunft gemeinsam zu planen. Daneben wirft gerade auch die Pandemie die große Frage nach Medizin und Ökonomie und deren ethische Aspekte auf, die in einem Symposium diskutiert werden.

Auch international, z. B. auf den Kongressen der ERS und des ATS, waren Mitglieder der Sektion erneut sehr aktiv und bei zahlreichen Oral Presentations, Poster Discussions und Postern als Autoren beteiligt. Viele Mitglieder der Sektion sind eng in das Deutsche Zentrum für Lungenforschung eingebunden und im European Network for Rare Diseases (ERN LUNG) aktiv vertreten.

Zahlreiche Mitglieder der Sektion 7 sowie ihrer 4 AGs sind national und v. a. international wissenschaftlich aktiv. So konnten erneut in den Bereichen COPD, Asthma, Lungentransplantation und interstitielle Lungenerkrankungen viele wegweisende Originalarbeiten von Mitgliedern der Sektion publiziert werden. Hervorzuheben sind auch neu entstandene bzw. upgedatete Leitlinien aus dem Bereich. Beispielhaft wird hier auf die gerade in der Zeitschrift Pneumologie erschienene IPF-Diagnostik-Leitlinie verweisen. Auch international waren Mitglieder der Sektion bzw. der Arbeitsgruppen an den neuen Leitlinien bzw. Updates zu Empfehlungen der Leitlinie zur Diagnostik der EAA, der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) sowie der Global Strategy for Asthma Management and Prevention (GINA) beteiligt.

Neben dem wissenschaftlichen Kongress veranstaltet die AG seltene Lungenerkrankungen das jährliche Heidelberger Symposium „Seltene Lungenerkrankungen im Fokus“ und ist an dem WATL-Kongress aktiv beteiligt. Eine weitere wichtige Veranstaltung der Sektion im Jahr 2019 war das Bad Reichenhaller Kolloquium mit dem Schwerpunkt „Exazerbation Lunge“.

Das Engagement in multizentrischen wissenschaftlichen Projekten, in regionalen und überregionalen Weiterbildungsveranstaltungen sowie vor allem in der Nachwuchsgewinnung und -förderung wird fortgesetzt und weiterentwickelt.

Prof. Michael Kreuter, Heidelberg
Prof. Hubert Wirtz, Leipzig



Publication History

Article published online:
11 September 2020

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