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DOI: 10.1055/a-1028-3806
Infektiöse Endokarditis
Publication History
Publication Date:
03 December 2019 (online)


Die infektiöse Endokarditis (IE) ist eine schwere bakterielle Erkrankung – in 80 – 90% bedingt durch Streptokokken, Staphylokokken oder Enterokokken. Dabei erfolgt ca. ein Drittel der Infektionen im Krankenhaus oder im Rahmen ambulanter medizinischer Versorgung (z. B. Dialyse). Dieser Beitrag widmet sich den Risikofaktoren, den Empfehlungen zur antibiotischen Prophylaxe, den diagnostischen Herausforderungen und den aktuellen Behandlungsoptionen.
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Die infektiöse Endokarditis (IE) ist eine lebensbedrohliche, meist bakterielle Infektion von Herzklappen oder kardialen Implantaten.
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Die Hauptrisikofaktoren sind Klappenprothesen, kardiale Implantate, intravenöse Therapie, Immunsuppression und intravenöser Drogenmissbrauch.
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Die antibiotische Prophylaxe der IE bei medizinischen Eingriffen wird derzeit restriktiv gehandhabt: Erworbene Klappenvitien werden nicht mehr als Indikation gesehen.
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Die Diagnose der IE ist oft schwierig und wird aufgrund anfangs meist unspezifischer Symptome häufig spät gestellt.
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Die echokardiografische Untersuchung, insbesondere die transösophageale (TEE), spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnostik und ist bei jedem klinischen Verdacht umgehend erforderlich.
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Vor der Einleitung einer initialen empirischen Antibiose werden unabhängig von der Körpertemperatur 3 Blutkulturen (aerob und anaerob) aus einer peripheren Vene entnommen.
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Die klassischen Indikationen zur chirurgischen Behandlung der IE sind akute, schwere Herzinsuffizienz infolge Klappendestruktion, intrakardiale Abszessbildung, Prothesenendokarditis, „unbeherrschbare“ Sepsis und hohes Embolierisiko.
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Die IE erfordert meist eine interdisziplinäre Behandlung – optimalerweise durch ein Endokarditis-Team. Schwere Fälle sollten in einem Referenzzentrum behandelt werden.