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DOI: 10.1055/a-0956-5590
Sucht im Alter
In den meisten Kulturen ist es üblich, gegenüber dem Alter Achtung und Respekt zu zeigen. Aber wie geht das bei einem suchtkranken alten Menschen, der so gar nicht dem Bild der „netten Oma“ oder dem „netten Opa“ entspricht? Die nachfolgenden Ausführungen zu Sucht als neurobiologischer Erkrankung beziehen sich im Wesentlichen auf das Thema Alkohol und den Bereich der Schlaf- und Beruhigungsmittel bei der Altersgruppe ab 65 Jahren.
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Gerade wegen dem Risiko, dass sich die Wirkungen von Alkohol und/oder Benzodiazepinen/Z-Substanzen und altersbedingten Einschränkungen addieren, sollen auch ältere Menschen auf ihren Suchtmittelkonsum angesprochen werden.
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Abstinenz ist bei vielen älteren Alkoholabhängigen ein unrealistisches Ziel, weshalb auch Methoden des Kontrollierten Konsums geprüft bzw. angewendet werden sollten.
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Der längerfristige Einsatz von Benzodiazepinen und Z-Substanzen darf nicht auf das Thema Abhängigkeit reduziert werden, da bereits vorher unerwünschte Folgen auftreten können (5-Phasen-Modell).
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Die suchtspezifischen Interventionen sollten soweit wie möglich ambulant erfolgen.
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Sucht ist eine neurobiologische Erkrankung. Das Modell „wenn er nur will …“ ist bei Sucht genauso unangebracht wie bei Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. Willentlich kann nur das Ausmaß an angenommenen Hilfen gesteuert werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
04. Januar 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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