NOTARZT 2019; 35(05): 248-251
DOI: 10.1055/a-0919-5617
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DGzRS-ABCDE-Checkliste für SAR-Ersthelfer – Handlungs- und Dokumentationshilfe

Jörg Sandmann
1   Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin und Urologie, Allgemeinmedizinische Praxis am Strandbahnhof, Seenotarzt Station Travemünde
,
Christian Grobecker
2   Rettungsassistent, Ausbilder DGzRS-Ausbildungsstation Neustadt, Bootsführer Station Travemünde
,
Fabian Heinold
3   Cand. med., PJ-Student, Allgemeinmedizinische Praxis am Strandbahnhof, Travemünde
,
Holger Schwalbe
4   Facharzt für Anästhesiologie, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der DGzRS, Zentrale Bremen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Oktober 2019 (online)

Einleitung

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stellt mit einer Flotte von insgesamt rund 60 Seenotrettungskreuzern und -booten ([Abb. 1]) den maritimen Such- und Rettungsdienst für Personen in Seenot in deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee sicher. So lag das Einsatzaufkommen im Jahr 2018 in 2156 Einsätzen bei allein 356 aus Seenot geretteten oder Gefahren auf See befreiten Menschen. Bei den Besatzungen der Rettungseinheiten handelt es sich sowohl um hauptamtliche als auch um ehrenamtliche Rettungsmänner und -frauen, die zunehmend mindestens zum SAR-Ersthelfer ausgebildet werden. 180 fest angestellte Seenotretter und mehr als 800 Freiwillige engagieren sich in der DGzRS [1]. Vergleichsweise geringere medizinische Routine, lange Zeiträume allein auf See und lediglich ein Ersthelferprotokoll ([Abb. 2]) als Dokumentationsblatt erschweren den Einsatz. Das Ersthelferprotokoll beinhaltet keinen Leitfaden. In praktischen Übungen konnten wir darstellen, dass die Abarbeitung eines medizinischen Notfalls ohne einen Leitfaden zu nicht optimalen Ergebnissen führt, Fehleinschätzungen und Frustrationen verursacht und damit Gefahren für Retter und Patienten birgt.