Klin Monbl Augenheilkd 2020; 237(03): 310-318
DOI: 10.1055/a-0901-7654
Klinische Studie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Curriculum der strukturierten Facharztweiterbildung an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg: ein Erfahrungsbericht

Advanced Training Curriculum at the Eye Center, University of Freiburg
Kristina J. Schoelles
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau
,
Franziska Ludwig
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau
,
Stefan J. Lang
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau
,
Daniel Böhringer
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau
,
Thomas Reinhard
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

eingereicht 05. März 2019

akzeptiert 12. März 2019

Publikationsdatum:
02. Juli 2019 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund An der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg wird seit 2006 die Facharztweiterbildung nach einem strukturierten Curriculum durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist die Beschreibung des Curriculums und der Resultate aus den Jahren 2006 bis 2017.

Material und Methoden Wir sichteten alle Dokumente des internen Qualitätsmanagement-Handbuchs zum Thema Facharztweiterbildung. Wir analysierten die Internetpräsenz der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg sowie die öffentliche Darstellung des Weiterbildungscurriculum und alle veröffentlichten Jahresberichte. Zudem wurden Daten von der Personalverwaltung des Universitätsklinikums Freiburg zur Verfügung gestellt. Die Datenverarbeitung führten wir mit Microsoft Excel durch.

Ergebnisse Die „Weiterbildungskarriere“ gestaltet sich in den folgenden Schritten: 1) Strukturiertes Bewerbungsverfahren mit Bewertung durch den Ärztlichen Direktor, die Sektions- und Bereichsleiter sowie den Assistentensprecher. 2) Einarbeitung durch ärztliche Kollegen und einen Paten. 3) Rotation durch alle Bereiche der Klinik. 4a) Jährliche Mitarbeitergespräche. 4b) Festlegung des „Karrierepfades“ nach 3 Jahren. 5) Regelmäßige Teilnahme an internen/externen Weiterbildungsveranstaltungen. 6) Forschung nach 3 Monaten. 7) Möglichkeit der Praxishospitation im 5. Ausbildungsjahr. Zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden Erziehungszeiten und Teilzeitarbeit ermöglicht. Von 2006 bis 2017 nahm sowohl die Anzahl an ärztlichen Vorstellungsgesprächen als auch der ärztlichen Mitarbeiter zu. Alle Ärzte im Untersuchungszeitraum erreichten die Facharztreife, 48% erlangten zusätzlich den FEBO (Fellow of the European Board of Ophthalmology).

Schlussfolgerung An der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg existiert seit 2006 eine strukturierte Facharztweiterbildung. Diese wird sowohl im Internet als auch deutlich umfangreicher im klinikinternen Qualitätsmanagement-Handbuch dokumentiert. Die ärztlichen Mitarbeiterzahlen steigen über den Untersuchungszeitraum insgesamt an, genauso wie die Zahl der Mitarbeiter mit Facharztreife. Dies kann als Indikator für den Erfolg dieses Weiterbildungsmodells gewertet werden und sichert letztlich eine gute Krankenversorgung und Forschung.

Abstract

Background and Objective Since 2006, at the Eye Center, University of Freiburg, an advanced-training curriculum has been used for medical specialists in ophthalmology. This training curriculum was evaluated for the years 2006 until 2017.

Methods Internal quality management documents were worked through on the subject of training curriculum. Moreover, we analyzed the internet presence of the Eye Center Freiburg as well as its presentation of the training curriculum and the generally accessible annual reports. Furthermore, administrative personnel data were provided. Quantitative analyses were made with Microsoft Excel.

Results A medical specialistʼs career is organized as follows: 1) Structured application procedure with evaluation through the Head of the Department, the section heads and the residentʼs representative. 2) Initial training through medical colleagues and a mentor. 3) Rotation through all sections and areas. 4a) Annual appraisal interviews. 4b) Definition of a career pathway after 3 years. 5) Regular participation in internal/external training sessions. 6) Research after 3 months. 7) Possibility of work shadowing in practices in the 5th year. For reconciling of work and family life, parental leave and part-time employment are possible. In the years between 2006 and 2017, the analyzed data show an increasing number of job interviews and employees. All interns reached the specialist qualification in ophthalmology during the investigation period, 48% additionally got the Fellow of the European Board of Ophthalmology (FEBO).

Conclusions Since 2006, a structured curriculum has existed for the training of medical specialists in ophthalmology at the Eye Center Freiburg. This is well documented on the homepage as well as in the internal quality management manual. The transparency, paired with the quality of the training program, leads to an increasing number of employees as well as the number of employees with specialist medical qualifications. This can be seen as an indicator for a successful curriculum which secures medical care and research.