Rofo 2019; 191(10): 943-945
DOI: 10.1055/a-0892-4489
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die extrauterine Gravidität – ein ungewöhnlicher Fall in der Notfallradiologie

Nima Nadem Boueini
Radiology, HELIOS-Universitätsklinikum Wuppertal, Diagnostic and Interventional Radiology, Wuppertal, Germany
,
Lars Kamper
Radiology, HELIOS-Universitätsklinikum Wuppertal, Diagnostic and Interventional Radiology, Wuppertal, Germany
,
Patrick Haage
Radiology, HELIOS-Universitätsklinikum Wuppertal, Diagnostic and Interventional Radiology, Wuppertal, Germany
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Publication Date:
16 May 2019 (online)

Einleitung

Mit einer Inzidenz von ca. 2 % ist die extrauterine Gravidität (EUG) eine der häufigsten Komplikationen der Schwangerschaft. Es handelt sich um eine Einnistung der befruchteten Eizelle außerhalb des Uterus. Eine Nidation in den Eileitern (Tubargravidität) ist mit ca. 96 % am häufigsten. Außerdem kann sich das Ei auch in den Ovarien oder in das Peritoneum einnisten. Bei einer Tubargravidität besteht das Risiko einer Eileiterruptur mit hämorrhagischem Schock, wodurch die Patientin in eine lebensbedrohliche Situation geraten kann. Mit einer Häufigkeit von 4 % ist sie eine häufige Ursache der schwangerschaftsassoziierten Todesfälle. Die Symptome sind besonders zu Beginn der EUG unspezifisch, weshalb sich die Diagnosestellung oft protrahiert. In der Diagnostik spielen die Sonografie, insbesondere der vaginale Ultraschall, sowie die Bestimmung des Schwangerschaftshormons β-HCG eine wichtige Rolle. Trotz des technischen Fortschritts ist die Diagnosestellung teilweise anspruchsvoll.

Der hier präsentierte Fall soll eine besondere Situation in der Notfalldiagnostik schildern, in der eine rupturierte EUG erst im Rahmen der CT-Diagnostik erkannt wurde. Auch spielt die EUG als Differenzialdiagnose einer akuten abdominellen Blutung eine eher untergeordnete Rolle, weshalb die Diagnose einer EUG in der Schnittbildgebung ein eher seltenes, inzidentelles Phänomen darstellt.