Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2019; 13(03): 227-239
DOI: 10.1055/a-0890-8668
Viszerale Transplantationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Infektionen und Tumorerkrankungen nach Transplantation

Sebastian Wolf
,
Joachim Andrassy
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Publication Date:
06 June 2019 (online)

Infektionen und Tumorerkrankungen sind Hauptfaktoren für Letalität mit funktionierendem Transplantat. Ziel dieses Artikels ist es, einen Überblick über Inzidenz und Risiko von Infektionen sowie Malignomentstehung bei kontinuierlich immunsupprimierten, organtransplantierten Patienten zu geben, da zunehmend auch Ärzte, die nicht primär in der Transplantationsmedizin arbeiten, transplantierte Patienten betreuen werden.

Kernaussagen
  • Infektionen und Malignome nach Transplantation stellen ein relevantes Problem dar. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist für die Transplantatfunktion von entscheidender Bedeutung.

  • Die Art der Infektion variiert je nach eingesetztem Immunsuppressivum sowie Zeit nach erfolgter Transplantation. Zu den häufigsten Infektionen zählen CMV, BKV, EBV und Pneumocystis. Die standardmäßige Chemoprophylaxe mit Ganciclovir/Valganciclovir und Cotrimoxazol hilft, Infektionen durch CMV und Pneumocystis effektiv zu verhindern.

  • Das Risiko für Malignome nach Transplantation korreliert mit der Dosis der immunsuppressiven Therapie. Diese sollte idealerweise einerseits einen effektiven Schutz vor Abstoßung gewährleisten, andererseits so niedrig wie möglich dosiert werden, um eine Tumorentstehung zu vermeiden.

  • Virale Infektionen spielen bei der Tumorentstehung nach Transplantation eine wichtige Rolle und führen zu NMSC, anogenitalen Tumoren, Kaposi-Sarkom und PTLD.

  • Vor allem bei Risikopatienten muss unter Umständen eine deutlich intensivierte Früherkennung von Malignomen lebenslang erfolgen.