neuroreha 2019; 11(03): 134-136
DOI: 10.1055/a-0890-3854
Patientenperspektiven
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Bei mir wird alles immer besser!“

Interview von Claudia Pott
Claudia Pott
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Publication Date:
06 September 2019 (online)

„Da stimmt etwas nicht“, dachte sich Gerhard Schweizer, als er am 8. August 2012 abends mit seiner linken Hand die Tasten der PC-Tastatur nicht mehr richtig traf. Er suchte den Grund dafür in seiner großen Müdigkeit, denn tagsüber hatte er Brennholz gespalten. Also begab er sich recht bald ins Bett. Als er nach ca. vier Stunden die Toilette aufsuchen wollte, fiel er der Länge nach hin und stellte fest, dass er weder Bein noch Arm bewegen konnte. Seine Lebensgefährtin verständigte sofort den Notarzt, der ihn umgehend ins Krankenhaus brachte. Es folgten drei Tage auf der Stroke Unit sowie eine Woche auf der neurologischen Station. Dort musste er aus dem Bett gehoben werden, und auch auf die Toilette konnte er nicht selbstständig gehen. Nach der Woche ging es nach Lenggries in die stationäre Reha. Die erste Zeit verbrachte er weiterhin im Rollstuhl und bekam Sonderkost wegen der Schluckprobleme. Nach sieben Wochen verließ er die Rehaklinik gehend – die Strecke von der Station zum Auto auf dem Parkplatz schaffte er „gerade so“. Nach wenigen Wochen zu Hause besuchte er für weitere drei Monate eine ambulante neurologische interdisziplinäre Reha-Einrichtung. Während dieser Zeit konnte er viele Verbesserungen erreichen, z. B. wieder Auto fahren. Nur die linke Hand blieb trotz Fortschritten (s)ein Sorgenkind, und das geliebte Hobby Segeln musste er aufgeben. Dafür suchte er sich eine neue Freizeitaktivität, um sportlich aktiv zu sein, und entdeckte seine Leidenschaft für lange Fahrradtouren.