ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2019; 128(05): 197
DOI: 10.1055/a-0872-0927
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die digitale Praxis

Cornelia Gins
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Publication Date:
23 May 2019 (online)

Die aktuellen technologischen Entwicklungen bringen Chancen für die Praxis wie für das Labor und lassen in weiten Bereichen neue Formen der Zusammenarbeit von Zahnarzt und Zahntechniker entstehen, das konnten die Besucher von der IDS in Köln im März mitnehmen. Die Dentalbranche hat die letzten Jahre genutzt, zahlreiche technologische Entwicklungen auf den Weg zu bringen. Man denke an CAD/CAM, an digitale Bildgebungsverfahren, an den 3-D-Druck oder an innovative Werkstoffe. Vor allem der Zahntechniker, zumeist noch im klassischen Handwerk als traditioneller Edelmetalltechniker oder Keramiker ausgebildet, sieht sich nun mit weitreichenden zusätzlichen oder auch gänzlich neuen Aufgaben wie EDV-Manager, CAD/CAM-Spezialist oder Experte für den 3-D-Druck konfrontiert. Die neuen Technologien sind vor allem nach der IDS ein dankbares Thema, sodass die vorliegende Ausgabe der ZWR sich mit ihren Beiträgen dem Schwerpunkt „Digitale Praxis“ widmet. Aufschlussreich sollte der „Einblick in den prothetischen Praxisalltag“ sein. Es gibt zahlreiche Anbieter und Dienstleister in der Dentalbranche, die vor allem in Bezug auf die digitale Zahnheilkunde Zahnärzten und -technikern suggerieren, dass die Anwendung intuitiv und leicht umsetzbar sei. Das ist aber sehr oft nicht der Fall. Mit anderen Worten: Die „digitale“ Zahnheilkunde muss genauso wie die „konventionelle“ theoretisch und praktisch erlernt werden. Dazu gibt es in einem anderen Beitrag Informationen warum, wie und wo man sich fortbilden kann. Ein klinischer Case Report geht auf die Integration digital gefertigter Totalprothesen in das Praxiskonzept ein. Noch bewegt sich diese Technik auf neuem Terrain, aber es liegen inzwischen eine Reihe von Ergebnissen aus klinischen Studien zur Bewährung digital gefertigter Totalprothesen vor, die eine vorläufige Bewertung dieser innovativen Technologie erlauben. Die IDS zeigte, dass das Scannerangebot für die digitale Abformung umfangreicher wird. Ein „Rundum-sorglos-Paket“ ist die digitale Abformung aber noch nicht. Doch belegen aktuelle Studienergebnisse, dass diese Techniken bei entsprechender Indikation mit konventionellen Abdrucknahmen hinsichtlich der Präzision der resultierenden Restaurationen mindestens vergleichbar, teils inzwischen sogar überlegen sind. Soweit ein dritter Beitrag zu unserem Schwerpunkt.