Handchir Mikrochir Plast Chir 2019; 51(01): 68
DOI: 10.1055/a-0798-9505
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Atlas of Distal Radius Fractures

Francisco del Pinal
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Publication Date:
05 March 2019 (online)

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Der Titel des Buches weckt Neugier für ein schon extensiv studiertes Thema. Radiusfrakturen sind eine der häufigsten knöchernen Verletzungen und somit unter dem Aspekt einer alternden Gesellschaft ein extrem zentrales für den Handchirurgen. Franscisco del Pinal als Pionier der sog. „dry arthroscopy“ ist einer der führenden europäischen Handchirurgen und widmet sich diesem auf den ersten Blick „abgedroschenen“ Thema enthusiastisch. Im wahrsten Sinne des Wortes stellt dieses Buch einen Atlas dar. Auf 373 Seiten werden fast 700 intraoperative Abbildungen, Zeichnungen und arthroskopische Darstellungen aus dem reichhaltigen Fundus von Paco del Pinal präsentiert. Zusätzlich werden ein „ebook“ und 22 Videos bereitgestellt. Auf hochwertigem Papier werden hervorragende, großzügige Abbildungen, didaktisch-exzellente Zeichnungen und arthroskopische Darstellungen vorgestellt, die dem Betrachter die Materie sehr gut vermitteln. Bereits ab der ersten Seite merkt man, dass dieser Atlas von einem äußerst erfahrenen Operateur zusammengestellt wurde. Der Fundus an eigenen Abbildungen ist herausragend. Ohne Umschweife wird das zentrale Thema von einem Experten fokussiert und extrem praxisorientiert vermittelt. Beginnend mit einigen generellen Tipps und Tricks über Bildgebung, Zugänge, Handhabung von Instrumenten und das „setup“ der zusätzlichen Arthroskopie werden alle nur erdenklichen Frakturen aufgearbeitet und Lösungsvorschläge kompakt dargestellt. Auch fehlverheilte Frakturen und Bandverletzungen werden dezidiert abgehandelt. Didaktisch hervorragend werden die Frakturen analysiert und zahlreiche Repositionstechniken präsentiert.

Der Schwerpunkt dieses Atlas liegt wie zu erwarten auf der arthroskopisch assistierten Frakturversorgung, die der Autor inbrünstig vorstellt. Positiv anzumerken ist zudem die Tatsache, dass eigene „Fehler“ bzw. „ungünstige Heilungsverläufe“ ebenfalls transparent dargestellt und entsprechend aufgearbeitet werden. In jedem Kapitel erhält der Leser absolut praxistaugliche Tipps und Tricks, die auf jahrzehntelanger Erfahrung des Autoren basieren. Dieser Atlas sollte ein unverzichtbarer Baustein in der Bibliothek jedes Handchirurgen sein. Es ist auch für den erfahrenen Chirurgen, der sich mit Radiusfrakturen beschäftigt, uneingeschränkt zu empfehlen.

C. Spies