Rofo 2019; 191(06): 540-546
DOI: 10.1055/a-0748-5962
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Erfahrungen mit einer mobilen digitalen Patientenaufklärung in der Computertomografie

Article in several languages: English | deutsch
Babak Alikhani
1   Center for Radiology and Nuclear Medicine, DIAKOVERE gGmbH, Hannover, Germany
2   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Hannover Medical School, Hannover, Germany
,
Bennet Hensen
2   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Hannover Medical School, Hannover, Germany
,
Arne Grosser
2   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Hannover Medical School, Hannover, Germany
,
Maria Inés Cartes Febrero
3   Department of Strategic Risk Management and Patient-Safety, Hannover Medical School, Hannover, Germany
,
Markus von Bestenbostel
3   Department of Strategic Risk Management and Patient-Safety, Hannover Medical School, Hannover, Germany
,
Frank K. Wacker
2   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Hannover Medical School, Hannover, Germany
,
Hans-Jürgen Raatschen
2   Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Hannover Medical School, Hannover, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

12 November 2017

04 September 2018

Publication Date:
17 October 2018 (online)

Zusammenfassung

Ziel Die Möglichkeit der digitalen Aufklärung von Patienten wurde im Rahmen eines Pilotprojekts evaluiert.

Material und Methoden Für die vorliegende Arbeit wurden 502 konsekutive Patienten ausgewählt, die in der Computertomografie (CT) untersucht werden sollten. Die digitale Aufklärung erfolgte mit der Software E-ConsentPro der Firma Thieme Compliance auf einem iPad. Die Patienten wurden in 3 Altersgruppen unterteilt. Die Auswertung beschränkte sich auf die Ermittlung der Gesamtdauer der Patientenaufklärung, der offenen oder unklaren Fragen sowie des Zeitaufwands für ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt. Zur Prüfung von signifikanten Unterschieden wurde der t-Test durchgeführt.

Ergebnisse Unabhängig vom Alter bearbeiteten die Patienten den digitalen Aufklärungsbogen im Mittel ca. 20 Minuten. Die Anzahl der offenen oder unklaren, noch mit dem aufklärenden Arzt zu besprechenden Fragen nahm nicht signifikant mit dem Patientenalter zu. Während Patienten unter 30 Jahren vor dem Arztgespräch ca. 2 offene Fragen hatten, hatten Patienten über 60 Jahre ca. 5 offene Fragen. Patienten zwischen 30 und 60 Jahren hatten noch ca. 4 Fragen, die mit dem Arzt besprochen werden sollten. Die Gesamtdauer eines Aufklärungsgesprächs mit dem Arzt betrug im Mittel unter 2 Minuten. Signifikante Unterschiede im Zeitaufwand für das ärztliche Aufklärungsgespräch konnten zwischen den einzelnen Altersgruppen nicht festgestellt werden.

Schlussfolgerung Die Tablet-basierte digitale Aufklärung ermöglicht unabhängig vom Patientenalter und der Anzahl der offenen Fragen vor dem Arztgespräch eine mit vertretbarem Zeit- und Arbeitsaufwand zu realisierende rechtssichere Ablage der Dokumente, bei der das Risiko des Datenverlusts durch die Logistik und Archivierung von Patientenunterlagen reduziert werden kann.

Kernaussagen

  • Die digitale, Tablet-basierte Patientenaufklärung kann mit vertretbarem Zeit- und Arbeitsaufwand durchgeführt werden.

  • Die Tablet-basierte Aufklärungsdauer ist vom Alter der Patienten unabhängig.

  • Die digitale Aufklärung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsabläufe in der Radiologie.

Zitierweise

  • Alikhani B, Hensen B, Grosser A et al. Initial Experience with Digital Patient Briefing in Computed Tomography. Fortschr Röntgenstr 2019; 191: 540 – 546

 
  • References

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  • 9 Software E-ConsentPro. https://www.thieme-compliance.de/de/softwaree-consentpro/