Im OP 2019; 09(01): 4-5
DOI: 10.1055/a-0744-3802
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Publication Date:
19 December 2018 (online)

Eiskalter Eingriff gegen Vorhofflimmern

Universitätsklinikum Ulm

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(Quelle: Universitätsklinikum Ulm [rerif])

Falls eine medikamentöse Therapie bei Vorhofflimmern nicht ausreicht, kann den Patienten eine Kryoablation helfen, also eine gezielte Verödung der Lungenvenen mit Kälte. Dabei haben Kardiologen an der Uniklinik Ulm weltweit erstmalig einen neuartigen Kryoballon eingesetzt. Aufgrund von Änderungen im Aufbau erlaubt er eine verbesserte Kontrolle der Signale aus den Lungenvenen während der Ablation und damit eine individualisierte Anpassung der Therapie. Zudem verkürzt sich die Dauer des Eingriffs und die Patienten werden weniger Röntgenstrahlung ausgesetzt.

Der Kryoballon-Katheter wird mit dem aufblasbaren Ballon an der Spitze durch die Leistenvene bis in den linken Herzvorhof eingeführt. Dort wird der Ballon an der Öffnung zur Lungenvene platziert, aufgeblasen und mit einem Kühlmittel gefüllt. Die Kälte (bis zu minus 70 Grad Celsius) führt dazu, dass sich eine kreisförmige Narbe um die Lungenvene bildet. Dadurch wird diese elektrisch isoliert und es gelangen keine elektrischen Störimpulse mehr von der Lungenvene in den Herzvorhof. Die Behandlung kann Vorhofflimmern heilen, anders als medikamentöse Therapien, die in der Regel nur vorübergehend Linderung schaffen.