Gastroenterologie up2date 2018; 14(02): 115-116
DOI: 10.1055/a-0620-1715
Studienreferate
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopische Intervention oder chirurgischer „step-up approach“ bei nekrotisierender Pankreatitis?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Juni 2018 (online)

Hintergrund

Die Therapie der akuten nekrotisierenden Pankreatitis ist komplex. In den letzten Jahren konnte die Evidenz zur Absicherung des bisher landläufig praktizierten Vorgehens durch prospektive, randomisierte Studien verbessert werden. Obwohl die Zahl der akuten Pankreatitisfälle einen großen Anteil der stationär behandelten gastroenterologischen Patienten ausmacht, sind die Fallzahlen der publizierten Studien teilweise klein. Dies veranschaulicht, dass die neu gewonnene Evidenz kritisch hinterfragt werden muss. Dennoch wird durch die neueren Studien die Vorgehensweise in mehrfacher Hinsicht überzeugend untermauert. Im Konkreten konnten die ersten Studien bei nekrotisierender Pankreatitis zeigen, dass der minimalinvasive „step-up approach“, bei dem häufig bereits die alleinige Drainage eines Nekroseareals erfolgreich war, der offen-chirurgischen Intervention hinsichtlich eines zusammengesetzten Endpunkts von Komplikationen überlegen ist [1]. Die Möglichkeit, Nekroseareale endoskopisch beispielsweise transgastral zu versorgen, eröffnet eine weitere Therapieoption, welche möglicherweise dem „step-up approach“ überlegen ist. Eine Pilotstudie zeigte bereits 2009, dass dieses Verfahren vielversprechend ist [2]. Vorläufige Ergebnisse der PENGUIN-Studie legten nahe, dass bei der endoskopischen Intervention sowohl die proinflammatorische Antwort (IL6-Spiegel) als auch die Komplikationsrate niedriger ist [3]. Jetzt wurde die vollständige Studie veröffentlicht, in der die endoskopische Intervention mit dem „step-up approach“ bei infizierter nekrotisierender Pankreatitis in einer multizentrischen, prospektiv randomisierten Studie verglichen wurde.