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DOI: 10.1055/a-0591-4137
Pulmonale Komplikationen bei Leptospirose: Selten, aber potentiell letal – die Bedeutung des Röntgen-Thorax
Publication History
11 September 2017
11 March 2018
Publication Date:
05 April 2018 (online)
Einleitung
Die Leptospirose (Weil-Krankheit) ist eine meldepflichtige Zoonose übertragen durch Spirochäten. Natürliche Wirte sind vor allem Ratten und Mäuse; die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel über durch Urin infizierter Tiere verunreinigtes Wasser. In über 90 % der Fälle ruft die Leptospirose leichte grippeähnliche Symptome hervor. Der Erkrankungsverlauf ist oft zweiphasig: Zu Beginn zeigt sich eine akute bzw. septikämische Phase für etwa 1 Woche, gefolgt von einer Immunphase. Die schwere Verlaufsform zeigt hingegen einen monophasischen Krankheitsverlauf mit akuten undifferenzierten Symptomen und rapider klinischer Verschlechterung bis hin zum refraktären Schock, Leber- und Nierenversagen und massiver pulmonaler Hämorrhagie (Levett PN et al. Clin Microbiol Rev 2001; 14: 296 – 326). Trotz des teils fulminanten Krankheitsverlaufs ist es selbst in endemischen Gebieten wie Indien, Südamerika und Zentralafrika nicht einfach, die Leptospirose als Ursache der pulmonalen Hämorrhagie zu identifizieren.
Wir berichten über einen 29-jährigen Patienten, der sich initial mit unspezifischen Grippesymptomen und Diarrhoe vorstellte und bei dem sich im Verlauf das radiologische Bild einer erheblichen pulmonalen Hämorrhagie aufgrund einer Leptospirose zeigte.