Journal Club AINS 2018; 07(02): 93-95
DOI: 10.1055/a-0583-3484
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Allgemeinanästhetika zur Behandlung von Depressionen?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Juni 2018 (online)

Bei unipolaren depressiven Erkrankungen, im englischen Sprachraum auch als „Major Depressive Disorders“ bezeichnet, besteht wie bei anderen psychiatrischen Störungen eine abnorme neuronale Aktivität im ZNS, mit einer gestörten Plastizität von Nervennetzwerken in verschiedenen Hirnregionen. In diesem Zusammenhang interessieren sich Forscher für die Wirkung von Allgemeinanästhetika, die ihrerseits die neuronale Aktivität modulieren.

Fazit

Allgemeinanästhetika, und hier insbesondere Ketamin, könnten bei schweren unipolaren Depressionen die Symptome schnell und wirksam verbessern, fasst Vutskits zusammen. Die optimale Dosierung und Dauer der Therapie müssen weitere Studien klären. Ebenso könnten die Substanzen möglicherweise auch bei weiteren psychiatrischen Krankheitsbildern, etwa Zwangserkrankungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen, sinnvoll genutzt werden. Auch das sollte weiter untersucht werden.