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DOI: 10.1055/a-0575-8855
Aktuelle Entwicklungen in der Psychotherapie – vom störungsorientierten Ansatz wieder hin zur „Breitbandpsychotherapie“?
Publication History
Publication Date:
14 May 2018 (online)
Jahrzehntelang wurde die Psychotherapie dominiert von den Psychotherapieschulen – von der Verhaltenstherapie und der Tiefenpsychologie/Psychoanalyse. Dies betrifft die ärztliche Weiterbildung, die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten, die kassenärztliche Versorgung und nicht zuletzt auch die therapeutische Ausrichtung der einzelnen Kliniken. Für diese Aufspaltung in verschiedene Psychotherapiestudien spricht, dass die einzelnen Schulen ein kohärentes und plausibles hypothetisches Modell darstellen, das eine gute Vermittelbarkeit in Aus- und Weiterbildung gewährleistet. Dagegen spricht der Universalitätsanspruch von Theorie und Behandlungsmethode, also der Anspruch, von der Sucht über die Depression bis Zwang und Schizophrenie alles behandeln zu können. Oft fehlt der Bezug zu den spezifischen Anforderungen des konkreten Krankheitsbildes. Darüber hinaus soll nicht verschwiegen werden, dass auch finanzielle Interessen die Aufspaltung in Therapieschulen aufrechterhalten – Aus- und Weiterbildungsinstitute, Supervisoren, Dozenten sowie Leiter von Selbsterfahrungsgruppen müssen bezahlt werden und machen die Psychotherapieaus- und -weiterbildung zu einem lukrativen Markt.