Rofo 2006; 178(1): 103-108
DOI: 10.1055/s-2005-858759
Interventionelle Radiologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reduzierung der Strahlenexposition für Patienten und Personal bei radiologischen Interventionen am Beispiel der Coilembolisation

Reducing Radiation Exposure for Patient and Staff during Interventional Radiology Demonstrated for Coil EmbolisationI. Wanke1 , K. Ewen1
  • 1Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
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Publication Date:
10 November 2005 (online)

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Zusammenfassung

Ziel: Die Coilembolisation intrakranieller Aneurysmen gehört zur Gruppe der radiologischen Interventionen und ist damit typischerweise mit einer verhältnismäßig hohen Strahlenexposition für Patient und Personal verbunden. Moderne Röntgeneinrichtungen besitzen ein hohes Potenzial dosisreduzierender technischer Maßnahmen (z. B. Filterautomatik, gepulste Durchleuchtung, Kennlinienauswahl), deren angebotene Bandbreite außerordentlich groß ist, und es stellt sich die Frage, inwieweit sich dieses Angebot in der Praxis wirklich nutzen lässt. Methode: Die Strahlenexpositionen des Patienten, repräsentiert durch das Dosisflächenprodukt, und des Personals wurde, beginnend bei einer definierten Ausgangssituation, im Rahmen einer bewussten Nutzung dieser technischen Möglichkeiten über einen längeren Zeitraum an 60 Coilembolisationen verfolgt. Ergebnisse: Es hat sich gezeigt, dass das Potenzial dosisreduzierender technischer Maßnahmen bei der Durchführung komplexer radiologischer Maßnahmen, wozu Interventionen auch zählen, aus verschiedenen Gründen nur ansatzweise ausgenutzt wird, wie in diesem Fall zu einer Dosisreduzierung um ca. 35 % im Vergleich zur Ausgangssituation. Schlussfolgerung: Vom ökonomischen Standpunkt aus gesehen, liegen hier vom Hersteller implementierte und die Anschaffungskosten des Röntgengeräts mitbestimmende Ressourcen teilweise brach, die man - zugegebenermaßen mit einigem Aufwand - durch gezielte Aus- und Weiterbildung des radiologischen Personals zu einer weiteren Reduzierung der Strahlenexposition freisetzen könnte.

Abstract

Purpose: Coil embolization of intracranial aneurysms is a radiographic interventional procedure associated with relatively high radiation exposure for the patient and staff. Modern angiographic fluoroscopy systems have a high potential for reducing radiation exposure of a wide bandwidth (e. g. automatic beam filtering, pulsed fluoroscopy, characteristic curve selection). The purpose of this study was to determine how those features could be implemented in the daily routine. Material and Methods: The radiation exposure for the patient and staff was measured during 60 coiling procedures and compared to the mean values before changing the parameters. Results: Implementation of those dose-reducing features during complex radiographic procedures is limited for various reasons. A 35 % dose reduction during coil embolization was able to be achieved in our trial. Conclusions: From an economic point of view, some resources implemented by the manufacturer and included in the prime cost of the system are not being fully utilized. With some effort, instruction and further education of the staff could lead to a further reduction in radiation exposure without losing too much image quality.