Gesundheitswesen 2003; 65(3): 155-162
DOI: 10.1055/s-2003-38512
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ressourcen für Gesundheit - Potenziale und ihre Ausschöpfung

Health Resources - Potentials and How to Utilise ThemP. Kolip1
  • 1Zentrum für Public Health, Universität Bremen
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Publication Date:
16 April 2003 (online)

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Zusammenfassung

Die Ressourcenforschung, die den protektiven Einfluss von Handlungen, Objekten und Strukturen auf die Gesundheit analysiert, stützt sich theoretisch auf das Salutogenesemodell von Aaron Antonovsky. Im Beitrag werden zunächst drei methodische und konzeptionelle Probleme beleuchtet, die sich aus dem Kontrast zur Risikoforschung ergeben: die fehlende Operationalisierung des Gesundheitspols, die konzeptionelle Trennung von Indikatoren der Gesundheit einerseits und Einflussfaktoren auf die Gesundheit andererseits sowie das Verhältnis von Risiken und Ressourcen. Im zweiten Teil werden die Ansatzpunkte für Gesundheitsförderungsmaßnahmen diskutiert, die sowohl auf personaler, auf Mikro- und Mesoebene sowie auf Makroebene liegen können. Zukünftig müssen die Interventionen der verschiedenen Ebenen stärker ineinander greifen, und es müssen auf theoretischer und praktischer Ebene Schnittstellen zu anderen Akteuren gesucht werden. Abschließend wird die Notwendigkeit einer stärkeren Evidenzbasierung in der Gesundheitsförderung betont und es werden die Schritte zu einer Qualitätssicherung und Evaluation beleuchtet.

Abstract

Studies analysing resources refer to Aaron Antonovsky’s salutogenetic theory. Contrasting risk research and salutogenesis, three problems concerning methodology and concepts are illustrated in this paper: the lack of a positive definition of health, the conceptual gap between indicators of health and influencing factors, and the relation between risk and resources. Starting points to promote health focussing on personal, micro, meso and macro levels are discussed in the second section of the paper. Future interventions will have to interact on different levels and in theory and practice interfaces with other experts will have to be defined. The paper concludes with a plea for developing a health promotion scheme based on evidence.