Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1129284
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Chronisch rezidivierende Lungenembolie
Chronic recurrent pulmonary embolismPublication History
Publication Date:
04 May 2009 (online)
Zusammenfassung
84 autoptisch und 48 klinisch dokumentierte Fälle von rezidivierender Lungenembolie wurden aufgrund der Befunde aus Anamnese, Klinik und Laboratorium analysiert. Tachypnoe und Dyspnoe sowie die Zeichen der pulmonalen arteriellen Hypertension standen unter den anamnestischen und klinischen Befunden im Vordergrund. Unter den Laboratoriumsuntersuchungen war der radiologische Befund einer pulmonalen arteriellen Hypertension am häufigsten. Szintigraphie und Angiographie lieferten die zuverlässigsten diagnostischen Aussagen. Die meisten positiven Befunde zeigten Patienten mit klinisch gestellter und autoptisch gesicherter Diagnose, wobei die meisten dieser Patienten an den Folgen der rezidivierenden Lungenembolie, einem dekompensierten Cor pulmonale, starben. Die Krankheit wird meist erst im fortgeschrittenen Stadium und anläßlich eines akuten thromboembolischen Schubes diagnostiziert und führt sehr leicht zum Tode. Bei nur autoptisch erfaßter rezidivierender Lungenembolie waren klinische Befunde wesentlich seltener. Die häufigsten Fehldiagnosen sind die als gewöhnliche Lungenentzündung interpretierte Infarktpneumonie und der als ischämische Herzkrankheit interpretierte Thoraxschmerz. Die Diagnose der chronisch rezidivierenden Lungenembolie ist wegen der unergiebigen Anamnese, des Mangels an Symptomen und positiver Laboratoriumsbefunde außerordentlich schwierig. Unerklärte rezidivierende Atemnot ist eines der Symptome, welches eine rezidivierende Lungenembolie wahrscheinlich macht. Zur Verbesserung der Diagnostik muß die Anamnese mit äußerster Sorgfalt erhöben, die Suche nach Emboliequellen intensiviert und müssen aussagekräftige Untersuchungen wie Szintigraphie und Angiographie vermehrt durchgeführt werden. Die geschätzte Häufigkeit der Krankheit liegt unter 1%.
Summary
84 necropsy-proven and 48 clinically documented cases of recurrent pulmonary embolism were analysed in relation to history, clinical features and laboratory findings. Among history and clinical findings tachypnoea and dyspnoea as well as signs of pulmonary arterial hypertension were in the foreground. Among laboratory tests the radiological findings of pulmonary arterial hypertension were the most frequent. Isotope scanning and angiography provided the most reliable diagnostic information. The most positive findings were in patients with clinically established and necropsy-proven diagnosis, most of these patients having died from recurrent pulmonary embolism, as a result of decompensated cor pulmonale. The disease is usually diagnosed only in its more progressed stage and during an acute thromboembolic episode, and may quickly lead to death. Clinical findings were much less common among those cases only discovered at necropsy. The most frequent misdiagnosis was pulmonary infection for infarct pneumonia, and ischaemic heart disease as explanation of thoracic pain. The diagnosis of chronic recurrent pulmonary embolism may be extraordinarily difficult. Unexplained recurrent dyspnoea is a symptom of which recurrent pulmonary embolism may be probable cause. The estimated incidence of the disease is less than 1%.