physiopraxis 2011; 9(7/08): 26
DOI: 10.1055/s-0031-1285116
physiowissenschaft

Rückenschmerzen – Klassifizierung erleichtert Prognose

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Publication Date:
29 July 2011 (online)

 

Lassen sich distal ausstrahlende Symptome unspezifischer Rückenschmerzen durch Bewegungen in eine bestimmte Richtung reduzieren oder sich von distal nach proximal verlagern (zentralisieren), haben die Betroffenen eine gute Prognose. Das fanden Mark Werneke und ein Team amerikanischer Wissenschaftler in einer Studie heraus.

Nach der Eingangsuntersuchung teilten sie 584 Patienten entsprechend ihres Schmerzverhaltens in folgende Gruppen ein:

> Schmerzen, die sich durch eine bestimmte Bewegung oder Position verringern > Schmerzen, die sich nicht durch bestimmte Bewegungen oder Positionen verringern > Schmerzen, die sich durch eine bestimmte Bewegung oder Position zentralisieren > Schmerzen, die sich durch Bewegungen und Positionen nicht zentralisieren lassen > Schmerzen, die aus verschiedenen Gründen nicht klassifizierbar sind

Das Team wollte herausfinden, wie viele der Betroffenen klassifizierbar sind und ob man dadurch den Therapieverlauf prognostizieren kann. Es fokussierte hierbei den funktionellen Status und die Schmerzintensität nach Therapieanwendungen, zum Beispiel spezifischen Übungen und Manueller Therapie.

Die Autoren stellten fest, dass 60 % der Untersuchten eine Bewegung oder Haltung fanden, die deren Schmerzen linderte oder die Beweglichkeit verbesserte. Bei 41 % der Patienten zentralisierte der Schmerz. Der funktionelle Status und die Intensität der Schmerzen waren dann am besten, wenn schon bei der Eingangsuntersuchung eine Schmerzlinderung oder Zentralisation durch Bewegung stattfand. Patienten, deren Schmerzen sich nicht reduzieren oder zentralisieren ließen, hatten die schlechteste Prognose.

Die Forscher halten eine Klassifizierung der Patienten für sinnvoll. Diese kann Therapeuten helfen, eine Aussage über den kurzfristigen Therapieverlauf hinsichtlich Funktion und Schmerzen der Patienten zu geben.

asba

J Orthop Sports Phys Ther 2011; 41: 22–31

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